Prüfen

Wärmebrückenbild

Neben dem Einsatz der richtigen Baustoffe kommt es auf dem Bau auch auf die Qualität der Verarbeitung an. Sichtbar werden die wahrnehmbaren Eigenschaften, die mit einem errichteten Bauwerk einhergehen, oft erst im dauerhaften Betrieb des Gebäudes. Qualität kann die Funktionalität betreffen, Haltbarkeit, Wertbeständigkeit und vieles mehr. Mit einer baubegleitende Qualitätssicherung können wir direkt Einfluss auf diese wichtigen Merkmale ausüben.

Großen Einfluss auf die Funktionalität des Gebäudes nehmen vor allem die luftdichte Ausführung der Gebäudehülle, eine Reduzierung der Wärmebrücken und die Einhaltung des Mindestwärmeschutz. Um diese wichtigen Eigenschaften eines Gebäudes sicherzustellen, ist eine mehrmalige Prüfung mit den geeigneten Messverfahren nötig, um die geforderten Parameter auch einhalten zu können.

Blower-Door-Test

Luftdichtes Bauen ist Stand der Technik. Ohne eine luftdichte Gebäudehülle wird die hochwertigste Dämmung nahezu wertlos und das Risiko von Bauschäden steigt erheblich. Die Überprüfung der geforderten Luftdichtheit ist beim Einsatz von Lüftungsanlagen und effizienten Gebäuden zwingend vorgeschrieben und bringt wichtige Vorteile wie Rechtssicherheit und Nachweis der Bauqualität. Beim sogenannten Blower-Door Test wird deshalb die Gebäudehülle auf ihre Dichtheit überprüft.

Gründe für die Luftdichtheit

  • Energieverbrauch spürbar senken
  • Vermeidung von Lüftungswärmeverlusten
  • Vermeidung von Zugluft
  • Verbesserung im Schallschutz
  • Vermeidung von Bauschäden durch Feuchtigkeit
  • Behagliches Wohnklima
  • Kontrollierbare Lüftung
Die Messeinrichtung kann wahlweise in eine Aussentüre oder in ein passendes Fenster eingebaut werden. Nach dem Einbau wird das Gebäude mit Unterdruck beaufschlagt und anschließend eine Leckageortung vorgenommen. Die Suche nach Leckstellen in der Gebäudehülle ermöglicht das Nachbessern von Schwachstellen in der Dichtungsebene und dient auch der Interpretation des im Anschluss ermittelten Messwertes.
Bloower-Door Test | In einer Tür stehen drei Ventilatoren

Sollte kein passendes Fenster für den Messaufbau vorhanden sein muss die Messvorrichtung in die Eingangs- oder eine Fenstertüre eingebaut werden. Mit mehreren gekoppelten Geräten kann ein großes Gebäudevolumen in die Messung mit einbezogen werden.

Der Aufbau im Fenster ist etwas aufwendiger, ermöglicht aber die Miteinbeziehung der Aussentüre in die Luftdichtheitsmessung. Somit kann auch die Dichtheit der Türe mit bewertet werden.

Thermografie

Thermographie- oder Wärmebildaufnahmen decken die energetischen Schwachstellen einer Gebäudehülle auf. Mit Hilfe einer speziellen „Infrarot-Kamera“ werden Wärmebilder erstellt, die aufzeigen, an welchen Stellen des Gebäudes die meiste Wärme verloren geht. Die Temperaturen auf der Gebäudeoberfläche werden mit einer Kamera gemessen und Temperaturunterschiede dargestellt. Um aussagefähige Aufnahmen machen zu können, muss über einen längeren Zeitraum ein Temperaturunterschied zwischen innen und außen von mindestens 20°C vorherrschen. Daher werden die Aufnahmen meist zur kalten Jahreszeit vorgenommen. Ideale Bedingungen liegen bei trockenen Winternächten oder bedeckten Wintertagen vor.

Mit der Infrarotthermografie kann somit sehr einfach und effektiv die energetische Qualität der Außenhaut eines Gebäudes geprüft werden. Die Ursachen für einen erhöhten Energieverbrauch können erkannt- und Maßnahmen zur Energieeinsparung oder notwendigen Reparaturen geplant werden.

Zudem können die ausgeführten Arbeiten mit Hilfe der Infrarotbilder einfach kontrolliert und dokumentiert werden.

Wärmebrückenbild

Thermografie im Winter an einem gut gedämmten Wohngebäude. Deutlich ist zu erkennen, dass kaum Schwachstellen ersichtlich sind. Die Dämmebene ist lückenlos ausgeführt und die Anbindungen sind wärmebrückenfrei erstellt worden.

Wärmebrückenbild

Innenthermografie an einer Lichtkuppel in einem Industriegebäude. Mit einer Blower-Door Maschine wurde Unterdruck im Gebäude erzeugt. Nach geraumer Zeit kühlen die Umgebungsbereiche, welche direkt an die Undichtheiten grenzen ab und können mit der Thermografiekamera deutlich visualisiert werden.

Wärmebrückenbild

Bei der thermischen Überprüfung eines Industriegebäudes, konnte ein Bereich mit merklich erhöhten Oberflächentemperaturen im Aussenbereich identifiziert werden. Eine Öffnung der Aussenfassade brachte einen völlig ungedämmten Ringanker zu Tage.

Leistungen

So können wir Sie unterstützen

FAQ

Fragen & Antworten

Hier finden Sie häufig gestellte Fragen (FAQ) und Hilfestellungen zu den Themen Luftdichtheit von Gebäudehüllen und Blower Door Test . Bei Fragen oder Anregungen können Sie sich selbverständlich auch jederzeit direkt mit uns in Verbindung setzen.

Mit dem Blower-Door Test wird die sogenannte Luftdurchlässigkeit nach DIN bestimmt, das Ergebnis der Messung ist der n50-Messwert, welcher eine Aussage über die Dichtheit des Gebäudes zulässt.

Die Ausführung eines bzw. mehrerer Blower-Door Tests während der Bauphase prüft die Dichtheit des Gebäudes zum Messzeitpunkt. Die erhöhte Luftdichtheit hat mehrere Vorteile:

  • höhere Qualität der Bauausführung
  • reduzierter Heizenergieverbrauch
  • Vermeidung von Zuglufterscheinungen
  • Verbesserung der Luft- und Wohnqualität
  • verbesserter Schall- und sommerlicher Wärmeschutz
  • Vermeidung von Bauschäden
  • Optimale Betriebsbedingungen für Lüftungsanlagen
  • Das GEG honoriert dichtheitsgeprüfte Gebäude
  • Höhere Zuschüsse bei KfW-Effizienzhäusern
  • hohe Rechtssicherheit durch international anerkanntes
    Messverfahren gestützt durch Normen und Verordnungen

Ein Blower-Door Test dauert im Ein- oder Zweifamilenhaus inklusive Auf- und Abbau des Blower-Door Messgeräts maximal zwei Stunden. Während der Messdauer sollte Bauarbeiten am Gebäude weitgehend eingestellt werden, da das Gebäude währenddessen verschlossen bleiben muss.

Nach Durchführung der Luftdichtheitsmessung erhalten Sie ein Messprotokoll mit den Messwerten, wie auch eine kurze Dokumentation der Leckageortung, desweiteren werden ggf. Empfehlung zur Beseitigung von Leckstellen ausgesprochen. Nach Vereinbarung können auch aufwändigere Leckageberichte erstellt werden oder die Dokumentation durch ausfühliche Bilddokumentation ergänzt werden. Jeder Abschlussmessung liegt neben dem Messprotokoll ein Zertifikat zur Messung bei.

GEG

Die Energieeinsparverordnung fordert dass die Gebäudehülle möglichst luftdicht ausgeführt wird, dazu müssen geeignete Dichtstoffe verwendet werden die eine dauerhaft luftdichte Ausführung über viele Jahre garantieren. Bei Einsatz von Lüftungsanlagen und der Sicherstellung eines gerichteten Luftwechsels ist eine luftdicht ausgeführte Gebäudehülle Voraussetzung. Bei Nachweis der Dichtheit mittels Blower-Door Test kann diese ermittelte erhöhte Luftdichtheit im Nachweis einberechnet werden und wird mit einem merklichen Bonus – welcher den Primärenergiebedarf reduziert – belohnt.

Anforderungen an die Dichtheit lt. GEG:
   – ohne raumlufttechnische Anlagen 3,0 h-1
   – mit raumlufttechnischen Anlagen 1,5 h-1

KfW

Bei der Erstellung eines KfW-Effizienzhaus ist die Prüfung des Luftdurchlässigkeit der Gebäudehülle zwingend vorgeschrieben.

Hier sollte zwischen Messung zur Leckagesuche bzw. Abnahmemessung nach Fertigstellung unterschieden werden

Leckagesuche

  • vollflächiger Innenputz der Außenwände vorhanden
  • Fenster und Türen gesetzt und eingeputzt
  • Luftdichtende Anschlüsse sollten hergestellt sein
  • Estrich sollte noch nicht eingebracht
  • Folien sollten vollständig angebracht, geklebt und einfach gelattet sein
  • Durchführungen durch die Gebäudehülle sollten ausgeführt sein

 

Abnahmemessung

  • alle Punkte wie bei Leckagesuche erfüllt
  • das Gebäude sollte sich in einem Zustand befinden, der dem späteren bewohnten Zustand entspricht
  • alle Bauteile und Komponenten, die auf die Dichtheit einen wesentlichen Einfluss haben, sollten angebracht und abgedichtet sein

Für den Abnahmetest müssen alle für die Luftdichtheit relevanten Maßnahmen abgeschlossen sein. Auf der Baustelle sollte zum Messzeitpunkt Ruhe herrschen, d.h. für ca. zwei Stunden sollte kein störender Baubetrieb vorhanden sein. Eine Person als Ansprechpartner mit den Hausschlüsseln sollte vor Ort sein und Strom muss für die Messvorrichtung verfügbar sein.

Bei kleinen Gebäuden wie Ein- und Zweifamilienhäusern beträgt die Vorlaufzeit für die Ausführung eines Blower-Door Tests beträgt ca. eine Woche. Sollen größere Gebäude wie Wohnanlagen oder gewerbliche Gebäude gemessen werden, benötigen wir etwas länger, da hier meist ein Vortermin für eine Begehung des Objektes nötig sein könnte.

Beim Blower-Door Test werden grundsätzlich drei Messvarianten unterschieden. Die Leckagesuche zum Auffinden von undichten Stellen in der Gebäudehülle, welche im Neu- wie Bestandsbau nötig sein kann. Desweiteren unterscheidet man noch zwischen der A-Messung und B-Messung. 

Mit der A-Messung wird das Gebäude im Nutzungszustand gemessen, d.h. dass raumluftechnische Anlagen nicht abgedichtet werden währen der Messung und somit eine Aussage über die Luftdurchlässigkeit im Zustand der Nutzung erfolgt.

Die B-Messung prüft ausschließlich die Luftdurchlässigkeit der Gebäudehülle, während der Messung werden alle absichtlich vorhandenen Öffnungen in der Gebäudehülle geschlossen bzw. abgedichtet. Diese Messart lässt einen Rückluss auf die Gebäudehülle ohne den Einfluss von raumluftechnischen Anlagen zu.

Die B-Messung ist inzwischen die vom GEG wie auch KfW anerkannte Messung für die Bestimmung des n50-Wertes.

Die Kosten für eine Blower-Door Messung variieren je nach Objekt und Aufwand des Messvorgangs. Die Messung eines Ein- bzw. Zweifamilienhaus kostet im Normalfall zwischen 400€-500€, eingeschlossen sind hier Leckagesuche, Volumenermittlung und Messung mit Protokoll und Zeritfikat. Bei größeren Objekten wie Mehrfamilienhäusern, Wohnanlagen, Gewerbegebäuden muss immer ein individuelles Angebot erstellt werden, da die Gegebenheiten vor Ort sehr unterschiedlich sind und somit nicht pauschal kalkuliert werden können.

Das Messprotokoll ist Bestandteil jeder n50-Messung und sollte folgende Daten enthalten:

  • Gebäudedaten zum Messzeitpunkt
  • Protokoll der Messreihen
  • Grafik der Leckagekurve
  • Bemerkungen zum Messablauf
  • Dokumentation der Leckagen
  • Protokoll der natürlichen Druckdifferenzen
  • Bezugsgrößenberechnung (Gebäudefläche und -volumen)

Wir freuen uns, von Ihnen zu hören!

Sie haben Fragen oder ein Anliegen? Zögern Sie nicht und sprechen Sie uns gerne persönlich an.

Kontakt

Energieberatung –
Manfred Serek GmbH & Co. KG
Dorfstraße 13,
86519 Wiesenbach,
OT Oberegg

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Freitag: 8-12 Uhr

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